Weitgehend unbekannt ist die Beteiligung Waldsassens (zusammen mit Nonnen aus Seligenthal, Thyrnau und Wurmsbach) an der Gründung von Zisterzienserinnenklöstern in Bolivien. 1925 hatte das Generalkapitel der Zisterzienser nach einem Aufruf von Papst Pius XI. beschlossen, einen Beitrag zur Mission zu leisten. Angeführt von Prior Justinus Wöhrer aus Wilhering, reiste 1929 eine Abordnung nach Apolo, der ersten Station der zisterziensischen Bolivienmission, nordöstlich von La Paz. Die Bedeutung dieses klosterübergreifenden Unternehmens zeigt sich u. a. darin, dass sich sogar die Waldsassener Äbtissin Richmunda Herrenreither (1868–1959; Äbtissin ab 1925) mit auf die Reise begab. Der Gruppe gehörte außerdem ihre Mitschwester Hedwigis Eckert (1897–1971; hispanisiert: Sr. Eduviges) an. Diese gründete nach vielem Hin und Her 1953 das Colegio Ave Maria in La Paz.
Das Kloster Wilhering hat nun Filmaufnahmen der Reise von 1929 veröffentlicht. Sr. Hedwigis ist u. a. in einer längeren Einstellung ab 9:17 zu sehen.
LITERATUR über Sr. Hedwigis' Aktivitäten z. B. in:
Kronpaß, Maria Immolata: Gründungsgeschichte des Colegios Ave Maria in La Paz/Bolivien, in: Seligenthal. Zisterzienserinnenabtei 1232-1982. Beiträge zur Geschichte des Klosters, Landshut 1982, 289–310.
„Ein Thal des Seegens“. Lesebuch zur Literatur des Klosters Waldsassen (Hgg. Manfred Knedlik/Georg Schrott) Kallmünz 1998, 163–167.