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Gesegnete Weihnachten!

Zu den kunsthandwerklichen Kostbarkeiten im Besitz der Katholischen Kirchenstiftung Waldsassen gehören zwei barocke Kastenkrippen, die nach der Säkularisation vom Kloster auf die Pfarrgemeinde übergingen. Eine davon ist hier abgebildet. Wo die Krippen einst aufgestellt wurden und welches Brauchtum sich mit ihnen verband, ist nicht überliefert.

Die „filigranartige Schnitzerei von überragender Qualität“ (so die Charakterisierung im Katalog "Sonderausstellung 2004") wird Andreas Burgl zugeschrieben. Über ihn ist nur wenig bekannt, doch er genießt unter Fachleuten große Wertschätzung. Für eine Kleinplastik von seinen Händen zahlt man heute im Antiquariatshandel schnell einen höheren vierstelligen Betrag.

Was man weiß, ist, dass er um und nach 1700 wirkte und aus Eger stammte. Ganz in der Nähe, in Königsberg an der Eger (Kynšperk nad Ohří), entstand damals übrigens ein Zentrum der Miniaturschnitzerei. Burgl scheint Autodidakt gewesen zu sein, verwendete bevorzugt Pfaffenhütchen-Holz und arbeitete viel für Waldsassen. Von ihm stammen beispielsweise auch die Schnitzereien im Tabernakel des Bernhardaltars in der Basilika.

Im Ausstellungskatalog „Barocke Klosterarbeiten“ ist die hier gezeigte Krippe so beschrieben: „In der Mitte des Kastens in bühnenartigem Aufbau mit Felsenarchitektur geschnitzte, simultane Darstellungen der Verkündigung an die Hirten und der Geburt Christi im Stall. In die in mehreren Ebenen gestaltete Landschaft eingebettet die Stadt Betlehem. Durch ein Stadttor Bethlehems schreitet ein Pilger. Über Verkündigungs- und Geburtsszene zwei Verkündigungsengel in Gloriolen.“ Die andere Waldsassener Kastenkrippe mit fast identischem Gehäuse zeigt die Anbetung der Könige.

Die Aufmerksamkeit verschiedener Ausstellungskuratoren für die beiden Krippen wurde sicher auch wegen der zusätzlichen Verzierung der Schreine geweckt. Das filigrane Drahtwerk stammt von dem Waldsassener Frater Adalbert Eder (1707–1777; Profess 1733), der auch die Heiligen Leiber auf den Seitenaltären der Basilika fasste. 

 

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Lit.: Barocke Klosterarbeiten (Hgg. Hans Frei, Werner Schiedermair) (Schriftenreihe der Museen des Bezirks Schwaben 25) Oberschönenfeld 2001, 56f.; Sonderausstellung 2004. Glaube – Glanz und Gloria. 300 Jahre sakrale Kunst aus der Stiftsbasilika Waldsassen. Begleitbroschüre zur Ausstellung vom 01. Mai 2004 – 06. Januar 2005 im Stiftlandmuseum Waldsassen, Waldsassen 2004, 110f.

Abbildung: Albert Schneider, Waldsassen

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