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100 Jahre Wiederbegründung des Prämonstratenserklosters Speinshart

Die nebenstehende Postkarte wurde Ende Mai 1921 verschickt, lief also vor einhundert Jahren – und vier Monate vor der Rückkehr der Chorherren in das Klosters Speinshart.

Am 2. Oktober 1921 zogen die ersten Prämonstratenser aus dem tschechoslowakischen Teplá/Tepl hier ein. 1922 wurde der Konvent als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt, 1923 bestätigte die Kurie das Kloster in seinen Rechten.

Die neuerliche Wiederbegründung Speinsharts ist kausal eng mit einer Publikation verbunden, die anlässlich des hundertjährigen Gedenkens der bayerischen Klostersäkularisation entstanden war: Georg Blößners Abhandlung über „Die Aebte des oberpfälzischen Prämonstratenserklosters Speinshart nach der Kirchenspaltung bis zur Säkularisation“, gedruckt 1904. Ein amerikanischer Geistlicher fand Blößners Schrift in einer New Yorker Buchhandlung und begann Sondierungen beim bayerischen Staat, um ihm das Kloster Speinshart für einen Orden abzukaufen. Auf Anregung des Münchener Prälaten Michael Hartig, der sich auch um die Kirchenruine auf dem Barbaraberg bemühte, fragte das Finanzministerium daraufhin zunächst noch beim Prämonstratenserorden an, ob nicht Interesse an der Anlage bestehe. Tatsächlich erwarb dann das Kloster Tepl die Gebäude.

Auf der Speinsharter Klosterhomepage sind – vielleicht corona-bedingt – noch keine Jubiläumsfeierlichkeiten angekündigt. Man kann hoffen, dass das Gedenkjahr Anstoß für die Fortsetzung der Schriftenreihe „Speinshartensia“ ist.

Eine Besichtigung des Klosters ist bequem am heimischen Bildschirm möglich. Ein virtueller Rundgang führt auch in Räume, die sonst allenfalls bei Führungen zugänglich wären.

 

Lit.:

Blößner, Georg: Die Aebte des oberpfälzischen Prämonstratenserklosters Speinshart nach der Kirchenspaltung bis zur Säkularisation (1691–1803), Regensburg 1904.

 

Schuster, Benedikt: Prälat Dr. Michael Hartig, in: 850 Jahre Prämonstratenserabtei Speinshart. 75 Jahre Wiederbesiedlung durch Stift Tepl. 1921–1996. Eine Ausstellung der Prämonstratenserabtei Speinshart in Zusammenarbeit mit dem Diözesanmuseum Regensburg (= Kunstsammlungen des Bistums Regensburg. Diözesanmuseum Regensburg. Kataloge und Schriften, Bd. 17). Regensburg 1996, 91f.

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