Am 20. September 2021 wurde der erste Beitrag im Forschungsblog „Oberpfälzer Klöster“ online gestellt. Die folgenden Monate waren von Suchbewegungen geprägt, in denen die Möglichkeiten des Formats ausgelotet wurden. Manches Posting ist wohl kaum noch lesenswert, manch anderes taugt hoffentlich als Beitrag im ordensgeschichtlichen Diskurs oder regt zumindest zum Nachdenken an. Dies ist nun, nach einem knappen Jahr, der einhundertste Beitrag.
Der mit Abstand meistbesuchte Post war derjenige über die „Verlorenen Bücher“. Hier ging es nur teilweise um Oberpfälzer Klostergeschichte, außerdem aber auch um das Werk eines französischen Künstlers. An zweiter Stelle steht der Beitrag über den Besitzerwechsel im Kloster Fockenfeld.
Besucher der Seite äußerten sich gelegentlich wohlwollend, inhaltliche Reaktionen gab es bisher noch nicht. Ob wohl die Benennung einer neu gestalteten Fläche im Zentrum von Waldsassen in „Cäcilienplatz“ – nach der ersten Priorin M. Cäcilia Schmid (1824–95) – auf einen Anstoß aus dem Blog zurückgeht? In einem Beitrag wurde moniert, dass im Ort nur vier Straßen nach Frauen benannt sind. Nun wird also einer fünften gedacht.
Manche Recherchen zur Abrundung von Beiträgen führte zu neuen Resultaten. Erst so kam der aus Tirschenreuth stammende Kapuziner Dominikus Schuberth (1832–87) ins Blickfeld, über den ein biographischer Aufsatz in Vorbereitung ist. Bei der Beschäftigung mit den vom Kloster Ensdorf verschickten Roteln fiel auf, dass hier standardisierte Texte verwendet wurden, die fast in der gesamten Bayerischen Benediktinerkongregation in Gebrauch waren. Dies warf ein neues Licht auf die Gepflogenheiten im frühneuzeitlichen Orden und wird demnächst in einer kurzen Studie genauer dargelegt.
Die vorausgehenden 99 Posts konnten hoffentlich andeuten, wie facettenreich die Oberpfälzer Klostergeschichte ist. Sicher wurde aber auch viel Aktuelles verpasst (u. a. wegen begrenzter Recherche-Kapazitäten), besonders außerhalb des Gebietes der alten Oberen Pfalz im übrigen Regierungsbezirk. Weiterhin sind daher Hinweise und Beiträge stets willkommen.
Die Arbeit wird fortgesetzt. Vielleicht bietet sie Ansatzpunkte für weiteren fachlichen Austausch, vielleicht erweist sich die eine oder andere Miszelle über den Tag hinaus als brauchbar oder zumindest lesenswert.
Abb.:
Initiale „C“ aus einem Waldsassener Druck:
Martin von Cochem: Der neu-gepflanzte Mittlere Myrhen-Garten des bitteren Leidens ..., Waldsassen 1784, 9.