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Zum 1475. Todestag des hl. Benedikt

Porträt des hl. Benedikt; barocker Altaraufsatz in der waldsassischen Wallfahrtskirche Kappl.
Porträt des hl. Benedikt; barocker Altaraufsatz in der waldsassischen Wallfahrtskirche Kappl.

Heute vor 1475 Jahren, am 21. März 547, soll Benedikt von Nursia auf dem Montecassino gestorben sein. Historische Details zu Benedikts Vita in den „Dialogen“ Gregors des Großen sind unklar, ja, es wurde sogar seine Historizität bestritten. Jedenfalls ist seine Lebensbeschreibung stark von biblischen Vorbildern und Motiven geprägt.

Die Menschen, die nach seiner Regel lebten, prägten auf Jahrhunderte ganz Europa in geistlicher wie kultureller Hinsicht. Sie wurden dadurch zum Inbegriff von Mönchtum und Klosterleben. All die Reformorden, die seit dem Hochmittelalter entstanden, waren immer in irgendeiner Weise auf das benediktinische Mönchtum bezogen – teils durch Übernahme wesentlicher Züge, teils durch Abgrenzung davon. 1964 erhob Papst Paul VI. Benedikt aus guten Gründen zum Patron Europas.

Auch die Obere Pfalz war „Terra Benedictina“. Abteien befanden sich in Ensdorf, Kastl, Michelfeld, Reichenbach und Weißenohe. Außerdem leben die Zisterzienserinnen und Zisterzienser nach Benedikts Regel und zählen daher zur benediktinischen Ordensfamilie, sodass hier auch die Konvente auf dem Fahrenberg, in Seligenporten, Walderbach und Waldsassen hingewiesen werden muss. Hinzu kommen die historisch wenig beachteten Propsteien, z. B. in Illschwang, Hohenstein/Höglstein oder Erbendorf.

In den Benediktinerabteien war der 21. März immer ein bedeutender Festtag. Im 18. Jahrhundert wurden die Festpredigten, die aus diesem Anlass in den Stiftskirchen gehalten wurden, gelegentlich gedruckt, auch in der Oberen Pfalz. So liegen uns aus Michelfeld Predigtbroschüren aus den Jahren 17211742 und 1750 vor, aus Reichenbach von 1708 und aus Weißenohe von 1707.

Seit 1970 ist das Benediktsfest im liturgischen Kalender der Gesamtkirche auf den 11. Juli verlegt, den Gedenktag der Translation von Benedikts Gebeinen aus dem von den Langobarden zerstörten Montecassino ins französische Fleury. In Benediktinerklöstern wird sein Fest weiterhin am 21. März gefeiert.

Literaturauswahl:

Breitenstein, Mirko: Die Benediktiner. Geschichte, Lebensformen, Spiritualität, München 2019.

Dartmann, Christoph: Die Benediktiner. Von den Anfängen bis zum Ende des Mittelalters, Stuttgart 2018.

Die Männer- und Frauenklöster der Benediktiner in Bayern (Hgg. Michael Kaufmann u. a.) (Germania Benedictina II) 3 Bde., Sankt Ottilien 2014, pass.

Schrott, Georg: Gedruckte Predigten über den hl. Benedikt. Beispiele zwischen Barock und Aufklärung aus bayerischen Abteien, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 117 (2006) 237–283.

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