Neben dem Schloss Fockenfeld war auch dasjenige in Hardeck ein Jagd- und Sommersitz der Waldsassener Äbte. Die ehemalige Reichsburg wurde 1238 erstmals erwähnt. Aus dem Besitz der Leuchtenberger ging sie 1316 an das Stift Waldsassen über. Nach der Restitution des Klosters war hier noch bis 1708 der Sitz eines Richteramts, dann ließ Abt Albert Hausner die Burg in ein Schloss umbauen, das fortan als Sommersitz genutzt wurde. Als Schlosskapelle wurde ein Bau errichtet, der in seinem Grundriss sehr der Jakobus-Kirche in Marchaney ähnelte.
Nach der Säkularisation vergingen über drei Jahrzehnte, bis es dem Königreich Bayern gelang, einen Käufer zu finden. 1846 ging es in Privatbesitz über. Die Kapelle war zu diesem Zeitpunkt bereits ruinös. Sie wurde abgerissen, die Grundmauern konnten aber mittlerweile ergraben werden.
Der heutige Besitzer hat über das Schloss vor Längerem eine eigene kleine Homepage mit historischem Schwerpunkt erstellt. Weiterhin ist er auf der Suche nach Quellen über seine geschichtsträchtige Immobilie, wie vor einigen Wochen wieder der Presse zu entnehmen war.
Literaturauswahl:
Hösl, Werner: Leben in alten Häusern. Östlicher Landkreis Tirschenreuth, Tirschenreuth 2015, 162–171.
Kinder, Ulrich: Der Befestigungsbau im Landkreis Tirschenreuth (Arbeiten zur Archäologie Süddeutschlands 28) Erlangen 2013, 129f.
Köstler, Meinhard: Die Geschichte der Burg Hardeck, in: „700 Jahre Neualbenreuth – 25 Jahre Grenzlandturm Neualbenreuth“. Festchronik erstellt anläßlich der Feierlichkeiten zur 700. Wiederkehr der ersten urkundlichen Erwähnung von Neualbenreuth und des Baues des Grenzlandturmes Neualbenreuth vor 25 Jahren, Neualbenreuth 1987, 35–37.
Söllner, Friedrich: Hardeck, ein stiftisches Landschloß, in: Pearl Harbour, Pech und Löwenkopf. Beiträge zur Geschichte unserer Heimat. Zwischen Fichtelgebirge und Böhmerwald (Landkreis-Schriftenreihe Bd. 13) Pressath 2001, 78–81.