Soeben erschienen ist der erste Band des „Handbuchs der benediktinischen Ordensgeschichte“, im Auftrag der Bayerischen Benediktinerakademie herausgegeben von dem Gerlever Mönch Marcel Albert. Er behandelt die Geschichte von den Anfängen bis zum 14. Jahrhundert. 26 Fachleute haben dazu beigetragen, die frühe benediktinische Geschichte in möglichst großer Breite vorzustellen.
Es versteht sich, dass in einem Werk über das gesamte Benediktinertum die Oberpfalz (oder – bis 1329 – genauer: der bayerische Nordgau) keinen größeren Raum einnehmen kann. Auch wenn es schon vor der ersten Klostergründung (Kastl, um 1100) Kolonisationsinitiativen von St. Emmeram gab, kommt der Nordgau klostergeschichtlich doch erst im Hochmittelalter ins Spiel. Äußerst kurz gestreift werden in dem Band die Kastler Reformaktivitäten im Spätmittelalter (S. 61 u. 561). Ausführlicher berücksichtigt sind die Klöster im Regensburger Raum, v. a. St. Emmeram, das bis zum Amtsantritt von Bischof Wolfgang mit dem Domstift verbunden war (S. 277ff.; es gibt noch einige weitere Erwähnungen), sowie Weih St. Peter und St. Jakob als geschichtsträchtige „Schottenklöster“, sprich als irische Gründungen (S. 515ff.).
Wer sich mit der mittelalterlichen Geschichte des Benediktinertums beschäftigt, kann nun auf ein Standardwerk zurückgreifen, das sich aber keineswegs als Abschluss und Endprodukt eines Forschungsprozesses versteht, zumindest aber neue Möglichkeiten aufzeigen und die Ordensgeschichte einige Schritte voranbringen will (so die Schlussbemerkung im Vorwort, S. XI).
Drei weitere Bände werden folgen.
Handbuch der benediktinischen Ordensgeschichte. Bd. 1: Von den Anfängen bis in das 14. Jahrhundert (Hg. Marcel Albert) (Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige. Ergänzungsbd. 57) St. Ottilien 2022; 643 S.; 49,95 €.