Zwei Artikel im aktuellen Band der „Beiträge“ berühren auch ordensgeschichtliche Aspekte. Karl Hausberger stellt „Das geistliche Antlitz der wittelsbachischen Regierungsstädte Straubing, Landshut und Amberg in der Barockzeit“ dar. Im Abschnitt über Amberg (S. 56–70) werden die Kommunitäten der Jesuiten, Franziskaner, Paulaner und Salesianerinnen sowie das Franziskanerhospiz auf dem Mariahilfberg behandelt. „Das kulturelle Leben der Stadt prägte [...] neben dem Beamtentum in hohem Maße der Klerus, und zwar ein Klerus, der sich in Ermangelung von Weltgeistlichen zunächst vor allem aus Mitgliedern der im Umfeld des Konzils von Trient entstandenen Reformorden rekrutierte. Ihren Niederlassungen verdankt Amberg nicht nur nachhaltige Akzente seines Weichbilds, sondern auch die volle Entfaltung barocker Frömmigkeit in allen zeittypischen Spielarten.“ (S. 56)
Ein weiterer Beitrag von Georg Schrott über die historische Pfarrbibliothek von Waldsassen widmet sich einem Buchbestand, der zu einem beträchtlichen Teil auf das ehemalige Männerkloster zurückgeht. Einer Reihe von Besitzvermerken ist zu entnehmen, dass sich Bücher im Besitz der Klosterpfarrei befanden, dass also schon vor 1803 eine eigene Pfarrbibliothek existierte. Bei manchen Werken handelte es sich um Abgaben aus der Stiftsbibliothek. Andere Objekte des Bestands gehen auf Nachlässe von einem guten Dutzend zisterziensischer Ex-Konventualen zurück, die die Bücher z. T. noch zu Klosterzeiten mit eigenen Mitteln erworben hatten.
Lit.:
Hausberger, Karl: Das geistliche Antlitz der wittelsbachischen Regierungsstädte Straubing, Landshut und Amberg in der Barockzeit, in: Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg 56 (2022) 13–72.
Schrott, Georg: Die historische Pfarrbibliothek von Waldsassen – Kirchliche Buchkultur vor und nach der Säkularisation, in: ebd., 173–203.