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Nicht nur aus den Klosterpfarreien: Matrikelbücher online

Wer mit biographischer oder prosopographischer Forschung beschäftigt ist, muss nicht selten auf Kirchenbücher zurückgreifen, um etwa Tauf-, Heirats- und Sterbedaten oder Abstammungen zu ermitteln. Die Matrikelbücher aus der Zeit vor 1876 wurden im Bistum Regensburg im Jahr 1971 im Bischöflichen Zentralarchiv zusammengeführt, weshalb man für Recherchen jeweils dorthin fahren oder Kopien erbitten musste.

Im Jahr 2021 hat man begonnen, die  Kirchenbücher (in anderen Diözesen teilweise deren Microfiche-Sicherungen) zu digitalisieren. Viele von ihnen stehen mittlerweile auf der Plattform „Matricula“ online, ebenso die aus anderen Diözesen. Im Regensburger Archiv ist man bei der Digitalisierung mittlerweile (9.8.2023) beim Buchstaben R angekommen. Im Netz einsehbar sind demzufolge die Pfarrbücher des Klosterorts Ensdorf. Reichenbach, Speinshart, Walderbach und Waldsassen werden folgen. Verfügbar sind außerdem Michelfeld und Weißenohe in der (Erz-) Diözese Bamberg. Aus dem Bereich der heutigen Oberpfalz sind beispielsweise auch die Bücher aus FrauenzellNeukirchen beim Heiligen BlutPlankstetten und der St. Emmeramer Stadtpfarrei St. Rupert verfügbar. Hinzu kommen die zahlreichen weiteren Klosterpfarreien und natürlich diejenigen der weltlichen Pfarrherren.

Die Matrikelbücher sind nicht nur personengeschichtlich informativ. Manchmal findet man auch Einträge, die kirchengeschichtliche Aufschlüsse bieten. Beispielsweise wurde in der Pfarrei Weißenohe unter dem 17. Dezember 1802 eine besondere Regelung der Sakramentenspendung notiert: Das Bistum Bamberg hatte angeordnet, dass die Neugeborenen im Winter fortan zuhause zu taufen seien, „damit sie nicht unvorsichtigerweise der unerbittlichen Luft oder Kälte und den Gefahren der Straßen ausgesetzt würden“ („ne aeris frigorisve inclementis, viarumque periculis incaute exponantur”).

 

Abb.: BZA Regensburg: Frauenzell002, fol. 3r.

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