Seit 1949 strahlt der Bayerische Rundfunk allsonntäglich am Mittag das „Zwölfuhrläuten“ aus. Die jüngeren Sendungen sind als Podcasts im Netz abrufbar. So stehen auch Soundfiles der Geläute mehrerer Oberpfälzer Klosterkirchen zur Verfügung, nämlich aus
Neukirchen beim Heiligen Blut,
Reichenbach und
Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Gedanke des Kunsthistorikers Ulrich Fürst: Wegen der „assoziativen Verbindung von Glocke und Turm ist in der Architektur des Glockenturms auch bei schweigendem [...] Geläut eine sichtbare Repräsentanz des Glockenklangs gegeben, eine synästhetisch wirksame Vergegenwärtigung auf Dauer“. In Abwandlung eines bekannten Satzes von Paul Watzlawick ließe sich dann sagen, dass „Glocken nicht nicht klingen können.“
Lit.:
Fürst, Ulrich: Glockentürme, in: Die Kirchenmusik in Kunst und Architektur (Hgg. ders./Andrea Gottdang) Teilband 2 (Enzyklopädie der Kirchenmusik 5/2) Laaber 2015, 83–88, hier: 88.
Abb.:
Ferdinand Sperber, Waldsassen