Fast 900 Jahre lang entwickelte sich die zisterziensische Klosterlandschaft Waldsassen. Nun trägt sie das Europäische Kulturerbe-Siegel – zusammen mit 16 anderen Landschaften in Deutschland, Polen, Tschechien, Österreich und Slowenien. Am 15. April erfolgte die Siegelverleihung in Antwerpen.
Eingereicht wurde die Bewerbung von der Organisation Cisterscapes, die beim Landkreis Bamberg angesiedelt ist (dort befindet sich als weitere neue Siegelträgerin die ehemalige Abtei Ebrach). „Die Expertenkommission würdigt Cisterscapes als europäisches Netzwerk, das auf einer gemeinsamen Geschichte fußt und das Potential hat, zu einem wichtigen Sprachrohr des europäischen Zusammenhalts zu werden“, heißt es dazu u. a. in der Pressemitteilung des Landkreises Bamberg.
Der Bericht der Waldsassener Tagespresse über die Siegelverleihung befindet sich hinter einer Paywall, doch eine Fernseh-Reportage ist in der Mediathek des Senders „Oberpfalz TV“ frei zugänglich.
Dass es sich bei der Klosterlandschaft nicht um ein museales, sondern um ein bewohntes und genutztes Erbe handelt, muss nicht eigens erwähnt werden. Ein konkretes Beispiel für die Nachnutzung der klösterlichen Kulturlandschaft zeigt exemplarisch ein aktueller Beitrag der BR-Serie „Zwischen Spessart und Karwendel“. Er porträtiert die Arbeit der Teichwirtin Anna Klupp, die in Schönficht südwestlich von Tirschenreuth ihre Fischzucht in ehemals stiftischen Gewässern betreibt.