
Am 15. Februar wählten die Benediktiner des Salzburger Klosters St. Peter P. Jakob Auer zu ihrem neuen Erzabt. In der Berichterstattung wurde jeweils betont, dass der Neugewählte erst 33 Jahre alt ist. P. Alkuin Schachenmayr macht in seinem Blog-Beitrag „Young Abbots“ allerdings auf den Umstand aufmerksam, dass dies in der Geschichte von St. Peter öfter vorkam.
In der Oberpfälzer Klostergeschichte gab es ebenfalls einige sehr junge Äbte. Bonaventura Oberhueber wurde 1695 mit 33 Jahren zum Abt von Ensdorf gewählt. Otto Peisner, Prälat von Speinshart, war bei seinem Amtsantritt im Jahr 1711 30 Jahre alt, sein Nachfolger, Dominicus von Lieblein (im Amt ab 1734) erst 28. Auch in den Benediktinerabteien auf dem Gebiet des heutigen Regensburg gab es solche Fälle. Der Schottenabt Placidus Flemming wurde 1672 mit 30 Jahren gewählt, Rupert Kornmann im Jahr 1790 mit 33.
Zu berücksichtigen ist dabei, dass die biographische Vergleichbarkeit begrenzt ist. Im 18. Jahrhundert legte die überwiegende Zahl der Religiosen die Profess mit 18 Jahren ab, ganz anders als heute. Außerdem lag die durchschnittliche Lebenserwartung eines erwachsenen Mannes in dieser Zeit bei etwa 57 Jahren. Wählte ein Konvent einen Vorsteher, der schon deutlich älter war, musste er wissen, dass mit einer eher kurzen Amtszeit zu rechnen war.
Dem neuen Salzburger Erzabt Jakob Auer alles Gute!
