Alljährlich im Herbst fällt für Ordens- und Klosterhistoriker eine mehr oder weniger reiche Ernte an neuen Publikationen an, nicht nur auf dem Buchmarkt, der auf das Weihnachtsgeschäft spekuliert, sondern auch im Bereich der Fachzeitschriften. Auch zur Ordens- und Klostergeschichte der Oberpfalz gibt es einiges zu vermelden. „Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens“ Die diesjährigen „Studien und Mitteilungen“ enthalten einen Beitrag über das Prioratstagebuch...
Ein neuer Beiband der „Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg“ hat das „Prädikaturland Oberpfalz“ zum Thema. Er gibt die Referate des Symposiums „Pfarrprädikaturen in der Oberpfalz“ wieder, das am 18. Oktober 2019 im Amberger Kongregationssaal gehalten wurde, ergänzt um weitere nachträgliche Untersuchungen. Auch wenn es überwiegend um Pfarrseelsorge geht, hat der Sammelband doch auch ordensgeschichtliche Relevanz. Susanne Wanninger gibt einen Überblick über die...
Am 28. und 29. Juli fand in der Provinzialbibliothek Amberg das 5. Oberpfälzer Klostersymposion statt. Das Thema lautete diesmal: „ARTES. Kunst und Künste in Oberpfälzer Klöstern“. Im barocken Bibliotheksaal des ehemaligen Jesuitenkollegs kamen acht Referate zum Vortrag. Die Einführung hielt Dr. Georg Schrott (Sprockhövel), auch im Namen seiner gesundheitsbedingt ausgefallenen Co-Moderatoren Manfred Knedlik (Augsburg) und Christian Malzer (Würzburg). Zunächst wies Schrott auf den...
Heute vor 250 Jahren, am 21. Juli 1773, hob Papst Clemens XIV. durch das Breve „Dominus ac redemptor“ die Societas Jesu auf. Viele hundert Ordensgeistliche verloren ihre institutionelle Zugehörigkeit und mussten nun dem Diözesanklerus einverleibt und kirchlich neu zugeteilt werden. Ein Großteil des katholischen Bildungssystems war schnellstmöglich zu reorganisieren. Auch für Amberg und die gesamte Obere Pfalz stand damit das höhere Schulsystem auf der Kippe. Die drohende Bildungskrise...
Am 28. und 29. Juli 2023 findet in der Provinzialbibliothek Amberg das 5. Oberpfälzer Klostersymposion zum Thema „ARTES. Kunst und Künste in Oberpfälzer Klöstern“ statt. Dabei wird es einerseits um Kunst im heutigen Sinn des Wortes gehen, aber auch um allerlei Künste im vormodernen Sinn des Wortes „ars“. Will man herausfinden, was beispielsweise der Ensdorfer Gelehrte Anselm Desing (1699–1772) unter „Kunst“ verstand, kann man in seiner „PORTA LINGUÆ LATINÆ“ fündig...
2023 ist für die Amberger Pfarrei St. Georg ein doppeltes Gedenkjahr: Vor 100 Jahren wurde diese Pfarrei wiedererrichtet. Das Gotteshaus war aber vorher auch Ordenskirche der Gesellschaft Jesu, die vor 250 Jahren aufgehoben wurde. Die Provinzialbibliothek Amberg erinnert nun mit einer Ausstellung an die jesuitische Geschichtsepoche. Vom 15. Mai bis zum 14. Juli wird unter dem Titel „Das Gedächtnis der Amberger Jesuiten“ eine Auswahl an „Handschriften und Drucken aus ihrer Bibliothek“...
Wer jesuitische Gewohnheiten kennt, aber nicht die Amberger Verhältnisse, wird sich vielleicht wundern, dass die ehemalige Amberger Kollegienkirche St. Georg einen mittelalterlichen Ritterheiligen zum Patron hat. Der Grund liegt darin, dass es sich um die einstige Amberger Pfarrkirche handelt. Ihre Existenz ist ab 1094 durch Quellen belegt, archäologische Funde ließen ein noch höheres Alter erkennen. Während der Reformationszeit wurde sie geschlossen, weil die im 15. Jahrhundert erbaute...
Die Bestandsgeschichte der Oberpfälzer Klosterbibliotheken weist Licht und Schatten auf. Als Folge der Reformation ist fast nichts aus der Zeit des Mittelalters auf uns gekommen. Es blieben aber mehrere Bücherverzeichnisse erhalten (eines in der Bibliotheca Apostolica Vaticana), von denen die für Weißenohe und Michelfeld erst kürzlich von Max Schmitz untersucht und ediert wurden. Der nächste tiefe Einschnitt war die Säkularisation von 1802/03, bei der die Bücher erneut konfisziert...
Von 1621 bis zur Ordensaufhebung 1773 (und noch etwas darüber hinaus), also mehr als 152 Jahre, wirkten die Jesuiten in Amberg. In ihrem Kolleg bildeten sie mehrere Tausend junge Oberpfälzer zu Priestern und Beamten heran, betrieben die Pfarrseelsorge in St. Georg und initiierten die bedeutende Wallfahrt auf den Mariahilfberg. Von 1781 bis 1808, also etwa 27 Jahre, diente das ehemalige Jesuitenkolleg als Komturei der Englisch-Bayerischen Zunge des Malteserordens. Der Komtur fungierte als...
Im Jahr 1773, also vor 250 Jahren, hob Papst Clemens XIV. die Gesellschaft Jesu auf. Der Verein „Jesuitica e. V.“, der sich die Erforschung der Geschichte des Jesuitenordens zur Aufgabe gemacht hat, widmet dem Ereignis nun eine öffentliche Vortragsreihe auf seiner Jahrestagung in Mainz am 17. und 18. März. Eines der Referate wird sich mit der Amberger Jesuitenbibliothek befassen. Thematisiert werden die Bibliotheksgeschichte, die barocke Ausstattung, Aspekte der Bestandscharakteristik und...