Die Bestandsgeschichte der Oberpfälzer Klosterbibliotheken weist Licht und Schatten auf. Als Folge der Reformation ist fast nichts aus der Zeit des Mittelalters auf uns gekommen. Es blieben aber mehrere Bücherverzeichnisse erhalten (eines in der Bibliotheca Apostolica Vaticana), von denen die für Weißenohe und Michelfeld erst kürzlich von Max Schmitz untersucht und ediert wurden. Der nächste tiefe Einschnitt war die Säkularisation von 1802/03, bei der die Bücher erneut konfisziert...
Max Schmitz, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Université catholique de Louvain, hat vor kurzem bereits die Bestände der ersten Bibliothek von Weißenohe untersucht, die durch Kataloge aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gut dokumentiert sind, aber im Zuge der Reformation wahrscheinlich verloren gingen. Jetzt liegt eine parallele Untersuchung des Autors zur Bibliothek der Benediktinerabtei Michelfeld vor. Ein Teil der Bücher sollte 1587 oder später nach Heidelberg transportiert...
Der Künstler Pascal Convert stellt aus Büchern Glasobjekte der besonderen Art her. Seine „livres perdus“ rühren an und geben Denkanstöße, auch für Oberpfälzer "Kloster-Bibliophile".
Im Online-Antiquariatshandel werden gelegentlich Bücher angeboten, die Besitzvermerke aus Oberpfälzer Klosterbibliotheken tragen. Lohnt es sich, sich mit solchen Funden zu beschäftigen?
Bestandsaufnahmen von Architektur- und Ausstattungselementen sind zu einer erfreulich regelmäßig bedienten Projektgruppe in der kunsthistorischen Forschung geworden. Meist handelt es sich um Dissertationen, die gern im Imhof Verlag publiziert werden. Auf einen monographischen Teil folgt in der Mehrzahl der Fälle ein Katalog, in dem die Strukturen erfasst, beschrieben und typologisch eingeordnet werden. Die Klöster der alten und der heutigen Oberpfalz sind darin unterschiedlich stark...