Jedes Jahr im Herbst kommen die neuen Bände einschlägiger Zeitschriftenreihen auf den Markt. Die Geschichte der Konvente in der Oberpfalz ist diesmal recht gut berücksichtigt. Die Jahresgabe des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg wird mit einem Artikel von Wilhelm Pfaffel über „Die Abtgräber in der Klosterkirche Prüfening“ eröffnet. Soweit möglich, sind die Orte der Bestattungen von den Anfängen bis zur Säkularisation und die Lage der erhaltenen Epitaphien...
Eine Besonderheit der frühneuzeitlichen Abtei Waldsassen schien zu sein, dass dort die sonst allgemein übliche Praxis, beim Ableben eines Mönches Totenroteln zu verschicken, nicht gebräuchlich war. Nun wurden aber Waldsassener Roteln entdeckt.
In einem Gastbeitrag stellt Christian Malzer den „ELENCHUS“ in der Ensdorfer Sakristei vor – ein Verzeichnis der konföderierten Klöster und der Gebetsleistungen, die für die Verstorbenen der verbrüderten Ordenshäuser zu erbringen waren.
Zur literarischen Kultur der Klöster gehörte in der Frühen Neuzeit die Abfassung von Totenroteln für die verstorbenen Mönche und Chorherren. Ein Teil der Todesanzeigen, die in Ensdorf geschrieben wurden, ist online abrufbar.
1742 starb in Speinshart der Chorherr Wilhelm Elb im Ruf der Heiligkeit. Dessen Charakterisierung in der Totenrotel konfrontiert heutige Leserinnen und Leser mit sehr ungewohnten aszetischen Vorstellungen.